Münchner Geschichten ist der Titel einer aus neun Episoden bestehenden Fernseh-Vorabendserie des Bayerischen Rundfunks aus dem Jahr 1974 unter der Regie von Helmut Dietl.
Die Serie zeigt verschiedene, nur lose zusammenhängende Episoden aus dem Leben einiger Menschen um die zentrale Figur des etwa dreißigjährigen Karl Häusler ("Tscharlie"), gespielt von Günther
Maria Halmer. Weitere wichtige und immer wiederkehrende Personen sind Tscharlies Großmutter Anna Häusler (Therese Giehse), ihr "Zimmerherr" (Untermieter) Leopold Heinrich (Karl-Maria Schley),
Tscharlies Freundin Susi Hillermeier (Michaela May), deren Eltern Ruth (Ruth Drexel) und Erwin Hillermeier (Karl Obermayr), sowie Tscharlies Freunde Gustl Seiler (Frithjof Vierock) und Achmed
(Towje W. Kleiner). In weiteren Rollen tauchen unter anderen auf: Gustl Bayrhammer, Toni Berger, Hans Brenner, Herbert Fux, Max Grießer, Walter Sedlmayr, Willy Schultes, Ingrid Steeger, Fritz
Strassner und Barbara Valentin.
Die Episoden sind in einem aufgrund der Altstadtsanierung und Gentrifizierung zum Untergang verurteilten kleinbürgerlichen Münchner Milieu angesiedelt. Die Moderne, Hand in Hand mit der
Schickeria, macht sich breit im alten Stadtviertel Lehel. Oma Anna reagiert auf die schleichenden Veränderungen mit einer in einem langen Leben erworbenen Mischung aus lakonischem Humor und
gesundem Misstrauen. Der bei ihr wohnende Enkel Karl alias Tscharlie, ein Lebenskünstler und Vorstadtstrizzi, will sich den geänderten Bedingungen anpassen, meist mit wenig Erfolg, aber nie
entmutigt. Er versucht, als selbständiger Geschäftsmann diverse flotte Ideen in finanziellen Erfolg zu verwandeln, immer auf der Suche nach der "Riesensach". Dabei ist ihm jedoch stets seine
Freiheit über alle Maßen wichtig.
Wie aus der Zeit gefallen wirkt der geigende Zimmerherr Leopold, ein alter Musiker vor den Trümmern einer zerbrochenen Karriere. Selbstbewußt und dennoch rührend in ihrer Naivität geht Susi mit
Tscharlie durchs Leben und ins Bett, doch ihre Eltern, die sich seit Jahrzehnten in der Wirtschaft Sankt Anna Eck abrackern, sähen sie viel lieber mit einem soliden braven Mann liiert. Karls
Freund Gustl ist bei einer Versicherung angestellt und lebt in geregelten Verhältnissen, dennoch oder gerade deshalb bewundert er sein Vorbild Tscharlie und hält sich bei fast allen dessen
Unternehmungen wie Sancho Pansa treu an seiner Seite. Achmed fährt für Erwin Taxi, um so die kargen Erträge aus der Hillermeierschen Kneipe aufzubessern, träumt aber von einer Karriere als
Rockstar.
Die melancholisch-grotesken Münchner Geschichten überzeugen durch viel Liebe zu den Figuren und Detailtreue bei der Zeichnung eines Altmünchner Flairs, besonders aber durch die unnachahmlich
komischen Dialoge. So hatte die Serie trotz des bayerischen Bezugs und teilweise starken Dialektes Erfolg auch außerhalb Bayerns und genießt bei vielen Fans Kultstatus.
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